Zum Inhalt der Seite

Difference Between Us

Kann Liebe alle Grenzen überwinden? -Abgeschlossen-
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein mieser Tag

Nervös saß Hinata auf einem braunen Ledersessel und spielte mit dem Griff ihrer Tasche.

Immer wieder von neuem war sie aufgeregt, wenn sie mit ihrem Vater sprechen sollte.

Es war noch früh am Morgen und vor der Universität hatte ihr Vater sie gebeten, bei ihm in der Firma vorbeizuschauen.

Jetzt saß sie hier und wartete darauf, dass seine Sekretärin ankündigte, dass er mit seinem Gespräch fertig war und sie rein durfte.

Was wollte er denn heute von ihr? Sollte sie wieder seine Unterlagen ordnen oder dergleichen? Anscheinend hielt er sie nicht für fähig genug, wichtigere Arbeiten zu verrichten. Dabei lief ihr Studium ausgesprochen erfolgreich…nur ihr Vater wollte davon nichts hören.

„Fräulein Hyuga?“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme gelangweilt.

Hinata schreckte hoch und war sofort auf den Beinen.

Vor ihr stand die Sekretärin ihres Vaters. Sie hatte einen Notizblock in der einen und eine Tasse Kaffee in der anderen Hand.

„Sie können nun zu ihrem Vater“, sagte sie ohne den Blick von dem Notizblock zu wenden und setzte sich dann an ihren Schreibtisch.

Hinata glättete ihren Rock und atmete tief durch, bevor sie die große Glastür aufmachte und in dem Büro ihres Vaters verschwand.
 

Hiashi Hyuga saß auf seinem Lederstuhl hinter seinem riesigen Schreibtisch, auf dem sich Unmengen von Dokumenten türmten, die nur darauf warteten bearbeitet und durchgesehen zu werden. Er hatte wie immer viel zu tun.

Auch gerade war er über ein Blatt Papier gebeugt und begutachtete es genau.

Hinata blieb zögernd an der Tür stehen und wartete auf irgendeine Reaktion ihres Vaters.

Nach einer Weile blickte Hiashi auf und sah seine älteste Tochter überrascht an.

„Hinata, setz dich“, sagte er mit seiner gewohnt kühlen Stimme und sah sie streng an.

Die Blauhaarige nahm auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz und sah ihn erwartungsvoll an.

„Weswegen bin ich hier, Vater?“, fragte sie schüchtern und spielte wieder nervös an dem Griff ihrer Tasche.

Ihre Aufregung blieb ihrem Vater nicht verborgen, er quittierte es jedoch nur mit einem verächtlichen Blick. Langsam lehnte er sich zurück und betrachtete sie nachdenklich.

„Am Freitagabend richtet Kenta Takahashi ein Dinner aus“, begann er schließlich gedehnt zu erklären. „Die Familie Hyuga ist eingeladen und ich wünsche, dass meine älteste Tochter ebenso erscheint.“

Hinata hielt angespannt die Luft an.

Oh nein, sie sollte nicht zu einem langweiligen Dinnerabend erscheinen. Dort würden alle wichtigen Leute aus Tokio und Umgebung dinieren und sich darüber unterhalten, wie wichtig sie doch waren.

„Ich will, dass du kommst, Hinata, ich stelle dich einigen wichtigen Menschen vor- und ich dulde keine Widerrede“, fügte er nachdrücklich hinzu.

Hinata hätte es nie gewagt ihrem Vater zu widersprechen, aber im Augenblick hegte sie noch eine Hoffnung.

„Wird Sasuke auch kommen?“, fragte sie zaghaft.

Denn wenn er da sein würde, würde ihr gewiss nicht so langweilig werden, dessen war sie sich sicher.

Als sie jedoch in das Gesicht ihres Vaters sah, erlosch ihre Hoffnung blitzschnell. Seine kalten Augen durchbohrten sie gerade zu.

„Nein, wird er nicht“, sagte er eisig und fixierte sie. „Ich sage dir eins, Hinata. Ich habe dich nicht mit ihm verlobt, damit du dich hinter ihm verstecken und ihn als Schutzschild benutzen kannst. Verstanden?“

Hinata ließ beschämt den Kopf sinken und nickte leicht.

„Ja, Vater.“

In seiner Gegenwart fühlte sie sich immer klein und schwach. Sie wusste ihm nichts entgegen zu setzten und er schaffte es immer wieder, ihr Selbstbewusstsein in Rauch aufzulösen. Er war hart und er war kühl- und genau das erwartete er auch von seiner Tochter. Da er aber ganz genau wusste, dass sie es nicht war und nie sein würde, verachtete er sie und behandelte sie strenger als jeden Anderen. Hinata wusste wovon sie redete, bei jeder Begegnung ließ er sie ihre Schwäche von neuem spüren.

„Gut“, schloss Hiashi ab und wandte sich wieder seinen Papieren zu. „Wir sehen uns dann, sei um Acht bei unserem Anwesen. Du kannst jetzt gehen.“

Langsam stand Hinata auf und umklammerte ihre Tasche.

„Bis bald, Vater“, sagte sie leise und verschwand dann mit leisen Schritten aus seinem Büro um ihn nicht bei der Arbeit zu stören.
 

~
 

In dem letzten Kurs, den sie an dem heutigen Tag besuchte, war Hinata mehr als unkonzentriert.

Sie bemerkte kaum, was der Professor ihnen vorne erzählte und schaute ihn nur mit leeren Augen an.

Wieso war es immer wieder dasselbe? Wieso konnte sie nicht einmal stark sein oder sich gegen ihren Vater wehren? Er hatte schon Recht, wenn er sie als zu schwach bezeichnete! Sie musste endlich lernen sich zu wehren, besonders gegen ihn…dann würde sie vielleicht Anerkennung gewinnen. Vielleicht erhielt sie dann den nötigen Respekt…

Aber was dachte sie da?

Betrübt ließ sie ihren Kopf hängen.

Wie sollte sie das schaffen? Er war ihr Vater, dass war schon Antwort genug. Ihn fürchteten selbst die härtesten Geschäftsmänner.

Plötzlich hörte Hinata wie Stühle rückten und bemerkte wie alle um sie herum sich erhoben. Sofort schnappte sie sich ihre Tasche und stand auf.

Seid wann war sie so unkonzentriert? Sie hatte rein gar nichts mitbekommen!

Innerlich seufzte sie tief.

Wenigstens war der miese Teil des Tages vorbei und sie konnte nach Hause gehen. Die Universität lag nicht weit entfernt von ihrer und Sasukes Wohnung.

Sie schwang sich ihre Tasche über die Schulter und verließ mit schnellen Schritten den Unterrichtsraum. Sie wusste nicht warum, aber sie wollte so schnell wie möglich weg von hier.

Die Blauhaarige bahnte sich einen Weg durch die Menschenmasse und drückte dabei den Ordner, den sie in ihren Armen hielt, fest an ihren Körper.

Am liebsten hätte sie hier auf der Stelle losgeheult.

Auf einmal hörte sie eine wohl bekannte Stimme ihren Namen rufen.

„Hinata! Hinata, bleib stehen!“

Perplex drehte sich Hinata um und erblickte Naruto, der sich einen Weg durch die Menge bahnte und sie dabei unvermittelt ansah.

Sie sah ihn überrascht näher kommen und fragte sich nur, was er von ihr wollte. Als er schließlich vor ihr stand, fuhr er sich verlegen durchs Haar und lächelte.

„Ähm, ich…kann ich dich nach Hause begleiten?“, fragte er scheu.

Hinata hätte vor Überraschung fast ihren Ordner fallen lassen.

Hatte sie sich gerade verhört?

Schnell nickte sie, denn sie war unfähig ein Wort raus zubringen. Gab es einen bestimmten Grund, warum Naruto sie begleiten wollte? Vielleicht wollte er nur Sasuke besuchen…

Dieser Gedanke ließ ihre Laune beträchtlich sinken.

„Sasuke ist nicht da“, sagte sie deswegen ein wenig gereizt zu Naruto, während sie über das Universitätsgelände gingen. Die Nachmittagsonne hing hoch am Himmel und ließ ihre Strahlen unbarmherzig auf sie niederscheinen.

Naruto, der bis dahin völlig in Gedanken versunken auf den Boden gestarrt hatte, fuhr hoch und sah sie verdutzt an.

„Das weiß ich“, erwiderte er und zog die Krawatte an seinem weißen Hemd etwas lockerer. „Denkst du, dass ich dich nur deswegen begleite? Wegen Sasuke?“

Seine blauen Augen ruhten wachsam auf ihrem Gesicht, welches sie schnell verlegen abwandte.

Er hatte sie sofort durchschaut, er schaffte es immer wieder.

Nicht nur, dass er sie mit seiner bloßen Anwesenweit durcheinander brachte, er musste auch noch ihre Gedanken lesen…ihr wurde augenblicklich wärmer, während sie seinen Blick auf sich spürte.

„Ja, ich, also, es tut mir leid“, stammelte sie ein wenig verlegen und wurde rot.

Naruto lächelte und sah wieder auf den Weg vor sich.

Um von der Universität nach Hause zu kommen, musste man durch einen schönen Park gehen. Gerade gingen sie einen Weg entlang, der mit Bäumen gesäumt war, in denen die Vögel laut zwitscherten.

„Muss dir nicht leid tun“, sagte Naruto und blickte in den wolkenlosen Himmel. „Nach meinem irrsinnigen Verhalten konntest du gar nicht anders denken.“

Hinata riss ihre Augen auf und sah ihn verdutzt an.

„Es gibt einen Grund, warum ich mich von dir ferngehalten habe, Hinata“, fuhr Naruto leise fort und zeigte auf eine leere Bank an der sie vorbeikamen. „Lässt du mich ihn dir erklären?“

Fragend sah er sie an und Hinata nickte langsam.

Ihr war nicht wohl dabei, doch sie setzte sich neben Naruto auf die Holzbank. Ihr graute es vor dem Grund, den er ihr nennen wollte, doch sie wartete auch begierig darauf.

Konnte es sein, dass…?

„Hinata, ich…“, setzte Naruto an und schluckte. Er sah ihr tief in die Augen und saß dabei so nah neben ihr, dass Hinata glaubte, seine Wärme spüren zu können. Gespannt hielt sie den Atem an. „…Nach der Fotoausstellung musste ich mir über einige Dinge klar werden, ich war völlig verwirrt- unser Streit, er hat mich nachdenklich gemacht.“

Jetzt sah er ihr nicht mehr in die Augen, sondern blickte wie in Gedanken zu Boden.

„Deswegen brauchte ich Abstand. Ich musste wissen, was ich fühle und ob ich bereit für meine Gefühle bin.“

Mit einer bösen Vorahnung sah Hinata Naruto gebannt an und wartete auf seine nächsten Worte.

„Ich habe mich entschieden, Hinata“, sagte er schließlich mit fester Stimme und sah wieder hoch in ihre Augen. „Ich musste mir meine Gefühle eingestehen und ich habe mich für sie entschieden, ich will es wagen- ich kann gar nicht mehr anders. Hinata…“

„Naruto, bitte…“, sagte Hinata leise und er stoppte. „Bitte, hör auf…“

Flehend sah sie ihn aus ihren weißen Augen an.

Sie wollte das nicht hören. Sie konnte nicht. Es würde alles noch viel schlimmer machen! Wenn es nämlich einmal ausgesprochen war, dann war es nicht mehr rückgängig zu machen, dann stand es fest!

„Nein, Hinata, ich muss das jetzt tun, hör mir zu!“, sagte Naruto mit fester Stimme und nahm ihre Hände in die seinen. Fest sah er ihr in die Augen und begann zu sprechen. „Ich weiß, dass es eigentlich falsch ist so zu fühlen, aber ich kann nicht anders. Hinata, ich würde alles für dich tun, es ist mir egal, wie es mir dabei geht. Du bedeutest mir mehr als alles Andere, ich kann nicht mehr ohne dich. Ich liebe dich Hinata.“

In Hinatas Augen bildeten sich langsam Tränen, sie hielt sie nicht mehr zurück.

All die Jahre hatte sie sich nach diesen Worten gesehnt. Hatte gehofft, Naruto würde so für sie empfinden…und jetzt wo er es aussprach, zerriss es ihr das Herz.

„Es geht nicht, Naruto“, flüsterte sie und die Tränen liefen ihre Wangen hinab. Salzig schmeckte sie sie auf ihrer Zunge. „Ich…nein…es geht einfach nicht.“

Sie wandte sich von ihm ab, wollte ihm nicht mehr in die Augen sehen.

„Hinata, hör mir zu, es geht, wenn wir nur wollen“, redete er jetzt eindringlich auf sie ein. „Wir schaffen es, ich weiß es! Oder liebst du mich etwa nicht?“

Hinata schüttelte wild den Kopf und stand mühsam auf.

„Nein, du verstehst nicht!“, brachte sie schrill hervor und sah ihn durch einen Tränenschleier an. „Es geht nicht, es geht einfach nicht. Mach es uns beiden nicht so schwer.“

Naruto war mit einem Satz oben und funkelte sie nun wütend an.

„Ich mache es uns schwer?“, fauchte er. „Du weist mich doch ab, obwohl wir eine Chance hätten und das weißt du genau!“

Hinata wich einen Schritt vor ihm zurück und schluchzte immer wieder.

Das war doch ein Albtraum!

„Nein, Naruto“, sagte sie schließlich mit zittriger Stimme, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte. „Wir hatten keine Chance, haben keine und werden nie eine haben.“

Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte vor Naruto und ihren Gefühlen weg.

Sie wollte ihm nicht weiter in die Augen sehen und seine Liebe und seine Enttäuschung wegen ihrer Abweisung in ihnen lesen.
 

Den ganzen Weg nach Hause rannte Hinata, als ob der Teufel hinter ihr her wäre. Vor ihrer Wohnungstür schloss sie mit zittrigen Händen die Tür auf und machte sie langsam hinter sich zu. Sie machte einen Schritt in die Wohnung, konnte sich dann aber nicht mehr zurückhalten. Hilflos schluchzend brach sie auf der Stelle zusammen und krümmte sich, als ob sie Schmerzen hätte.

„Naruto…“, schluchzte sie und schlug einmal kraftlos auf den Boden.

Wieso war das Leben so ungerecht? Wieso?

Jetzt wusste sie es. Sie wusste, dass er sie liebte. So wie sie ihn liebte. Und doch konnten sie nicht zusammen sein!

Ihr hatte es das Herz gebrochen, als sie seine Augen gesehen hatte, als sie ihm gesagt hatte, dass sie keine Chance hatten.

Es war hart für ihn gewesen. Er gestand ihr endlich seine Liebe und wurde so übel von ihr abgewiesen…oh wie gerne wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihrerseits Liebesschwüre ausgesprochen! Wie gerne hätte sie nach all den Jahren endlich seine Lippen auf den ihren gespürt?

Sie würde ihre Seele dafür geben, doch es war vergebens.

Es war schmerzhaft, aber sie wusste, dass sie das Richtige getan hatte. Es ging nicht und das musste auch Naruto einsehen.

Sie hatten keine Chance…
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Wie ein gehetztes Hühnchen rannte Sakura die Straße entlang und hielt dabei ihre Tasche fest umklammert in den Händen.

>Oh nein, bitte nicht, komm schon<, flehte sie innerlich und rannte unermüdlich weiter.

Plötzlich für eine Straßenbahn langsam an ihr vorbei und verschwand schließlich hinter der nächsten Kurve.

Sakura hätte am liebsten frustriert aufgeschrieen, ihre Tasche auf den Weg geschmissen und wütend auf den Boden gestampft, wie eine alte Hexe.

„So ein Mist!“, fluchte sie laut und verlangsamte ihre Schritte, bis sie an einer Bushaltestelle angekommen war.

Immer noch Flüche grummelnd ließ sie sich auf einen der grünen Plastiksitze fallen und schaute schlecht gelaunt auf den Boden unter sich- kein besonders schöner Anblick, alles war mit Kaugummis oder sonstigen Substanzen- wo Sakura gar nicht wissen wollte was es war- voll geklebt.

Jetzt hatte sie doch tatsächlich die Straßenbahn verpasst…Wie viel Pech konnte ein Mensch vertragen? Dabei hatte sie heute extra früher Feierabend gemacht um die Straßenbahn noch zu erwischen.

Ihr Auto war nämlich in der Werkstatt und deswegen musste sie mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren- kein wirklich angenehmes Transportmittel, da sie meist sehr überfüllt war.

Verärgert fuhr sie sich durch die rosanen Haare.

Und jetzt das noch! Ihr Arbeitstag war schon sehr nervenaufreibend und hektisch gewesen und sie hatte einfach nur nach Hause gewollt- entspannen, eine Tasse Tee trinken, ein wenig Fernsehen…aber sie schien wirklich kein Glück zu haben.

Ein mieser Tag, ganz klar. Und ein mieser Tag in dieser Zeit war wirklich sehr mies, weil die anderen auch nicht viel besser liefen.

Sie hob ihren Blick von dem Boden und entdeckte einen alten Herrn, der mit seinem Gehstock langsam auf sie zutrippelte. Er war ein typischer Opa: Gehstock, braune Ledersandalen mit Socken kombiniert und eine unverkennbare graue Mütze, die vor der prallen Sonne schützen sollte.

Ein wenig gebannt beobachtete sie, wie er sich mit einem „Uff!“ neben sie auf einen anderen Sitz fallen ließ und sich die schmerzenden Kniegelenke rieb.

„Hey Süße!“, rief plötzlich eine Stimme laut von der Straße her.

Sakura wandte leicht überrascht ihren Kopf in Richtung Straße und erblickte einen schwarzen Porsche. In dem Porsche saß ein Mann mit gegelltem Haar, Sonnenbrille und einer Zigaretten im Mundwickel.

Der erste Gedanke, der Sakura durch den Kopf schoss, war:

>Was ist denn das für eine Schmalzlocke? <

Die ‚Schmalzlocke’ bemerkte offenbar, dass er Sakuras Aufmerksamkeit errungen hatte und beugte sich ein wenig mehr zu ihr hin.

„Hey Süße, heute schon was vor?“, fragte er und rückte seine Sonnebrille ein wenig zurecht.

Sakura hob die Augenbrauen und erwiderte nichts.

„Du könntest nämlich eine kleine Spritztour mit mir machen…in meinem neuen Porsche“, fuhr die Schmalzlocke fort und strich über die Ledersitze. „Und später könnte man dann noch etwas anderes machen…“

Sakura verzog angewidert das Gesicht- ihr war völlig klar, auf was er anspielte. Dachte er wirklich, dass irgendeine Frau auf solche Sprüche reinfiel?

„Nein, danke“, winkte sie ab.

„Du würdest wirklich nich leer ausgehen, Schatz“, ließ sich die Schmalzlocke nicht beirren und hielt mehrere Geldscheine hoch. Er grinste. „Wir könnten dir ein schönes Kleid kaufen, oder auch Dessous…“

Der Blick der Roshaarigen wurde augenblicklich kalt.

Sah sie etwa aus wie eine, die sich von schönen Geschenken umwerben ließ? Da war er bei ihr so was von an der falschen Adresse.

„Hau bloß ab“, knurrte sie deswegen verächtlich. „Für kein Geld der Welt würde ich mit dir mitkommen.“

Das Grinsen in seinem Gesicht gefror sofort und er sah sie verärgert an.

„Du verpasst was, Schätzchen. Die Frauen reißen sich um mich!“, rief er während er wieder seinen Motor startete und davonfuhr.

Sakura sah ihm verächtlich hinterher.

Natürlich- wer’s glaubte! Wenn er so beliebt bei den Frauen war, würde er es wohl kaum nötig haben, ihm wildfremde Frauen anzusprechen und sie mit Geld anzulocken.

„Also wirklich, die Männer von heute“, sprach plötzlich eine piepsige Stimme neben ihr. „haben keinerlei Anstand mehr, wirklich.“

Überrascht wandte sich Sakura dem Opa zu, der immer noch nachdenklich in die Richtung sah, in der der Porsche verschwunden war. Dann drehte er sich zu ihr und lächelte sie an.

„Wirklich schlimm“, wiederholte er sich wieder.

Sakura nickte leicht perplex.

„Ja“, stimmte sie ihm zu und dachte dabei nicht nur an die Schmalzlocke von vorhin.

„Die verhalten sich fast noch schlimmer als die Politiker heutzutage. Niemand ist mehr anständig, nein“, fuhr der Opa fort und runzelte die Stirn. „Erst letztens hab ich zu meiner Elma gesagt, Elma, sag ich, das Land geht vor die Hunde.“

Erstaunt sah sie den alten Herr an und konnte nichts mehr erwidern, weil eine andere Stimme sagte: „Also Akio siehst du es auch endlich ein? Ich hab’s dir ja schon vor zwanzig Jahren gesagt! Politiker taugen zu nichts!“

Sakura wendete sich nun an einen anderen Herrn mit grauem Haar und einer riesigen Brille auf der Nase, der sich auf die andere Seite von Sakura setzte.

„Ja, aber auch nur wegen dem Beschluss den sie wieder durchgerungen haben“, schimpfte der erste Opa sofort los. „Wirklich das Allerletzte!“

Jetzt fingen die beiden alten Männer an über Politik zu reden und sich darüber aufzuregen, was alles in Japan falsch lief. Politik war ein Thema, welches Sakura im Moment überhaupt nicht interessierte.

Mit einem gequälten Gesichtsausdruck saß sie zwischen den Männern und wartete verzweifelt auf ihre Straßenbahn. Ihre Laune sank noch mehr in den Minuten des Wartens und sie war heilfroh, als die Straßenbahn endlich eintraf. Schnell sprang sie hinein und atmete mehrer Male tief durch, während die Straßenbahn losfuhr.

>Calm down, Sakura, calm down<, sprach sie sich beruhigend zu und versuchte keinen Wutanfall zu bekommen.

Gott meinte es wirklich nicht gut mit ihr. Wahrscheinlich saßen gerade oben im Himmel Engel und lachten schadenfroh…
 

Als sie schließlich aus der Straßenbahn ausstieg, ging sie mit schnellen Schritten den Weg, der nach Hause führte, entlang.

Hatte sie denn wirklich all ihr Glück verlassen?

Plötzlich hörte Sakura ein lautes Rufen hinter sich, welches immer wieder ihren Namen wiederholte.

„Sakura? Sakura! Bleib doch stehen, Sakura! Sakura!“

Die Angesprochne blieb sofort wie angewurzelt stehen und ihr Herz machte es ihr für einen Moment gleich.

Hatte sie eben wirklich gefragt, ob sie all ihr Glück verlassen hatte? Nun…das war die Antwort darauf- oh ja und die Engel sangen dabei schadenfroh!

Langsam drehte die Rosahaarige um und blickte dem Mann ins Gesicht, den sie in diesem Moment am wenigsten sehen wollte: Sasuke.

Die Augen des Schwarzhaarigen ruhten ruhig auf ihrem Gesicht- er wirkte aufgeregt, aber gefasst.

Sakura spürte bei seinem Anblick wieder den inneren Zwiespalt. Auf der einen Seite wollte sie ihm eine Ohrfeige verpassen- welch eine Frechheit, dass er einfach hier auftauchte! Hatte er etwa auf sie gewartet? Auf der anderen Seite wollte sie ihm jedoch um den Hals fallen- sie hatte ihn seit der Fotoausstellung nicht gesehen und sich so nach ihm gesehnt…und jetzt stand er tatsächlich vor ihr, als wäre nichts geschehen.
 

Innerlich war sie zwar total aufgewühlt, doch äußerlich ließ sie sich davon nichts anmerken.

Sasuke nahm wohl an, dass es ein gutes Zeichen war, dass sie ruhig vor ihm stehen blieb und nicht wegrannte oder sich auf ihn stürzte- jedenfalls begann er leise zu sprechen.

„Sakura, bitte hör mir zu“, sagte er und sah sie flehend an. „Du nimmst keinen meiner Anrufe an und lässt mich nicht erklären, aber…“

„Zu Recht mache ich das“, schnitt Sakura ihm wütend das Wort ab. „Es gibt nichts zu erklären, Sasuke. Ich habe mit der Sache abgeschlossen.“

Das war natürlich eine dicke Lüge- aber das musste Sasuke ja nicht wissen. Er brauchte nicht zu glauben, dass es einfach reichte hier aufzutauchen. Glaubte er, sie würde ihm einfach so vergeben?

Das letzte Fünkchen Hoffnung in Sasukes Gesicht erlosch augenblicklich, jedoch machte er einen Schritt auf sie zu.

„Das ist nicht wahr, ich weiß es“, sagte er leise und sah sie durchdringend an.

Sakura wich ängstlich vor ihm zurück, sah ihn aber weiterhin beherrscht an.

„Oh doch, seh es ein, Sasuke. Lass mich einfach in Ruhe!“

Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief mit schnellen Schritten vor ihm weg.

Doch weit kam sie nicht, da sie eine Hand an der Schulter packte und sie abrupt gegen die nächste Hauswand drückte.

Sakura spürte nur noch seinen heißen Atem auf ihrer Haut und seinen Körper, der sich warm an den ihren drückte.

Automatisch schlug ihr Herz schneller und ihr Verlangen nach ihm flammte verräterisch auf.

Sakura sah stumm in Sasukes rabenschwarze Augen und war unfähig etwas gegen ihn zu unternehmen.

Sie wurde schwach.

„Es ist nicht wahr, Sakura“, sagte er schließlich leise und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war ihr so nah, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt, Sakura. Glaub mir…“, flüsterte er und wollte sie küssen.

Seine Lippen kamen den ihren immer näher und sein Atem streifte heiß ihr Gesicht.

Es wäre für Sakura ein Leichtes gewesen in diesem Moment nachzugeben und sich ihm hinzugeben, doch ihre Alarmglocken klingelten schrill und hielten sie im letzten Moment davon ab.

„Nein“, sagte sie schwach und wiederholte dann etwas lauter und fester: „Nein!“

Damit drückte sie ihn mit einem Mal von sich und funkelte ihn wütend an.

„Einen Teufel glaube ich dir, Sasuke Uchiha, vergiss es!“, schrie sie ihn wütend an. „Lass mich in Frieden, verdammt!“

Bevor Sasuke noch etwas erwidern konnte, machte sie auch schon auf dem Absatz kehrt und rannte die letzten wenigen Meter in ihr Haus hinein.

Als ob Sasuke sie verfolgen würde, rannte sie blind die Treppen hoch und erst in der Wohnung angekommen blieb sie mitten im Wohnzimmer stehen und hielt ihre Hand an ihr wild klopfendes Herz.

Wieso konnte es nicht aufhören so laut in ihrer Brust zu schlagen?
 

Huhu!

Oh man dieses Kap war richtig traurig. Hab fast selber geheult, als ich das mit Hinata geschrieben hab…

Im nächsten Kap löse ich übrigens auch endlich- nachdem ich so oft darauf hingewiesen hab^^ - das Rätsel um TenTen und Neji auf!

Ab nächste Woche Montag hab ich leider wieder Schule…*heul*

Weil es eine neue Schule ist, kann es sein, dass die Kaps dann länger brauchen. Dann muss ich mal schaun…

Ein großes Danke an Nojiko-Brave, meine Beta-Leserin *knuddel*

Bis zum nächsten Mal;)

Eure flyingAngel



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (74)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
/ 8

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kissy-chan
2010-06-03T12:34:54+00:00 03.06.2010 14:34
oh, arme hinata!!Q.Q
sie is so toll, aber immer so unterdrückt!!
und da gesteht naruto schon seine liebe, und dann das!!Q.Q
Von: abgemeldet
2009-03-13T11:34:50+00:00 13.03.2009 12:34
Hinatas Vater ist der größte Arsch den es gibt. Hätte ich ihn vorher nicht schon gehasst, würde ich es jetzt bestimmt tun. Sie hinter ihm verstecken? Für wie schwach hält er sie eigentlich? .__.

Narutos Liebesgeständnis war wohl das Niedlichste bisher. Solche Worte gerade aus seinem Mund - ich stelle es mir bildlich vor - so ein Querkopf. |D Sie tun mir beide so leid, dass sie es wollen, aber nicht dürfen.

Weil sie ihn liebte, deswegen konnte ihr Herz nicht aufhöre so wild für ihn zu schlagen. Hach, ich wünschte sie würde ihm jetzt schon verzeihen. aber..

..auf die vier kommt ja noch heftiges zu.
liebe dich. ♥
Von:  nala46
2009-01-02T22:31:49+00:00 02.01.2009 23:31
Weil sie ihn liebt.
ISt doch einfach ;D
Oh man... Hinata und Naruto machen sich das aber auch schwer...
Mich würde ja mal brennend interessieren, von welcher Chance er gesprochen hat xD
Ich glaube Hinata hat mit dieser Aktion ihre Gefühle verraten und vernichtet...
Aber ich denke dass es für sie nicht besonders leicht ist, weil sie ja so von ihrem Vater unter Druck gesetzt wird >.<
Nebenbei: Was ist eigentlich mit Neji und TenTen seit dem Fotoabend, kamen die nich mehr vor, und da waren die schon verschwunden...
Ach und eine Ergänzung zu meinem letzten Kommi, bevor ichs vergesse:
Wieso schlafen die immer noch in einem Bett, wenn deren Gefühlswelt gerade Achterbahn fährt und dass nicht zusammen?
Verstehe ich nicht...
Der Typ der Sakura angelabert hat, muss es ja nötig gehabt haben -.-
Aber die beiden Opas waren genial xD
Und aus Sakuras Sicht ist es wohl so: "lächle und denk daran, es könnte schlimmer kommen" - "Ich lächelte und es kam schlimmer"
Armes Ding... Nach so einem beschissenem Tag, belagert da noch 'der Feind' das Haus....
Ich bin mal gespannt wies weiter geht ;)
Bis zum nächsten Kommi,
deine nala♪♫
*Knuddel*
Von:  Buchruecken
2009-01-02T21:29:27+00:00 02.01.2009 22:29
och man... das bricht einem ja fast das Herz...
Das ist doch in irgendeiner Hinsicht wirklich nicht mehr Fair!
Jetzt gesteht er ihr seine Liebe und auch sie liebt ihn und nur weil die Väter sich den Sasuke und Hinata was in den Kopf gesezt haben, leiden jetz auch noch Naruto und Hinata :( *seufz*

Nya.. wenigstens bringt die "Schmalzlocke" noch etwas ins Kapi,was ,obwohl ich sone Kerle hasse, leicht humorvolles.
Und die Opis sind auch nicht gerade schlecht... aber die trübe Stimmung können sie nicht beseitigen..leider..

Ohh man, du machst mich fertig... warum muss er denn ausgerechnet jetz auftauchen? Also die Dramatik kommt in deiner Geschichte echt nicht zu kurz *leicht grins*

lG Mimi
Von:  Renpika
2008-10-01T15:48:47+00:00 01.10.2008 17:48
Ich find die FF echt hamma. Sorry, dass ich mich jetzt erst melde. Ich hab ne Frage zu dem Kapi. Die beiden Opas fand ich echt klasse. Haben die noch eine größere Rolle?
Von: abgemeldet
2007-12-17T13:16:25+00:00 17.12.2007 14:16
Oh man oh man^^
Die arme Sakura hatte echt einen miesen Tag.
Am schlimmsten war ja noch der Kerl, der sie mit Geld bestechen wollte.
Widerlich.
Naruto hat es gestanden Hina zu lieben,
leider hat sie gesagt, dass es nicht geht.
Aber wird noch^^
Tolles Kapi.
MAch weiter so.
bb
Von:  sasu-x3
2007-11-05T20:11:59+00:00 05.11.2007 21:11
Ein echt mieser Tag...

Aber er hatte auch sein Gutes...wenigstens weis es hina jetzt..
Das mit Narus Gefühlen!!
Ich hofe SOOOOOOOOOOO sehr dass sie diese erwidert..

Die beiden wären schon sein tolles Paar *.*

Hihi das Kapi war übrigens total toll geschrieben!!
Abwechslungsreich,eriegnisreich und nicht chaotisch!!

lg vronii
Von:  QueenB
2007-10-13T08:44:34+00:00 13.10.2007 10:44
ohhhhh maaaaaaaaaaaaan ~.~
das gibts doch net T^T
und schon wieder so en fieser streit*sfz*
das hört ja gar nicht mehr auf...
hoffe das ränkt sich bald wieder ein.
die gefühle und gedankes der charas waren einfach nur genial beschrieben!
man konnte richtig mitfühlen,
super!
Von:  Whatever_
2007-10-05T20:39:56+00:00 05.10.2007 22:39
Das ist einfach nur..GENIAL!!

Ich hab mich bei einer Stelle echt krank gelacht xDD
Sorry..aber ich muss das einfach nochmal zitieren:
"..hab ich zu meiner >>Elma gesagt, Elma, sag ich,<< das Land geht vor die Hunde"

Also ehrlich,jedes Mal wenn ich mir die Stelle durchgelese kann ich mich nicht mehr halten.Ansonsten kann ich mich nur den andern anschließen ^^ Klasse ff ^__^.Abgesehen davon das es dutzend Sasu x Saku ff's gibt die in unserer Zeit spielen und ich sie trotzdem liebe <3 muss ich sagen das ausserdem der Schreibstil dabei viel aus[meiner Meinung nach] und deiner ist echt gut ^^ Das hier kommt jedenfals zu meinen Favoriten ;D Mach weiter so *__*
Von:  saiya-chan
2007-08-30T13:42:41+00:00 30.08.2007 15:42
Also Sasuke und Naruto haben es
echt drauf, die Mädchen zu
überfallen. Das Sasuke versucht
hat mit Sakura zu reden und das
er ihr sagte, er gebe sie nciht
auf, war wirklich schön. So konnte
auch Sakura sehen, das er es ernst
meint, doch ob das reichen wird?
Das Naruto Hinata seine Gefühle
gestanden hat, fand ich echt cool.
Endlich hatte er sich durchringen
können und schließlich weiß er ja,
das Sasuke udn Hinata sich einander
nicht lieben. Ich verstehe aber auch
Hinatas Reaktion. Sie ist verlobt und
auch wenns ie Naruto liebt, so will
sie aus ihm nciht das machen, was
Sasuke unabsichtlich aus Sakura gemacht
hat. Er wäre für sei dann sogesehen der
Geliebte, neben dem Verlobten und eine
so ehrliche Liebe sollte nicht durch
eine Liebschaft verdreckt werden, die
irgendwie heimlich oder unehelich
(Kann man das so sagen??) geführt wird.
So das wars wieder von mia^^

bye bye Tai


Zurück